Ich hatte den ganzen Vormittag mit großer Freude an meinem Sachbuch geschrieben, die Struktur hatte sich geklärt, und ich war ordentlich weitergekommen. Von meinen Vertrauten hatte ich Zuspruch und Begeisterung bekommen. Nun war es Zeit fürs Mittagessen.
Auf dem Weg in die Küche fühlte ich in den Taschen meiner roten Strickjacke Teile von kleinen Ästchen. Die Jacke ist Tomatenrot, was zu meinem Typ, der Weinrot und Beerenfarben trägt, so gar nicht passt. Sie ist also eine Lieblings-Haus- und Gartenjacke. Ich stülpte die Taschen um, um die Astteilchen zu entfernen. Da sah ich Staub und Fusseln an den Nähten in diesen Taschen.
Früher wäre sofort der Satz meiner Mutter auf mich eingeprasselt „Du wirst nie eine gute Hausfrau!“. Ich hätte dem entgegengesetzt: „Ich bin eine gute Hausfrau, habe vier Kinder mit nahrhaftem, gesundem Essen, selbstgebackenem Brot großgezogen, und ….“- eine Rechtfertigungs-Arie. Und ich hätte mich furchtbar aufgeregt. Diesmal tat sich – nichts. In meinem Kopf war Stille. In meinem Herzen Frieden.
Ich stellte den Wasserkocher für Nudelwasser an, ging in den Vorflur, um die Kleiderbürste zu holen und bürstete die Taschen aus. Weil ich es so wollte, weil ich mich um mich und meine Sachen kümmere. Weil ich mich liebe und mir wichtig bin. Das ist mein sich nunmehr ausdrückender Grundzustand. Ruhe, Frieden, Freude. Was für ein Glück.
Wenn ich da an die Zeit vor zwei Jahren denke…
Das starke Gefühl, mit meiner Musikschule gescheitert zu sein. Für mich gab es nicht die Möglichkeit, das allein auf C. zurückzuführen … Erschöpft, ja ausgebrannt war ich endlich bereit, Bob Proctor eine Chance zu geben. Mit „The Secret“ hatte ich nichts anfangen können, der Hype um „Bestellungen beim Universum“ und Manifestieren waren mir suspekt. Fand ich doch immer schon, dass man auch etwas geben sollte, bevor man etwas nimmt.
Das Gesetz der Anziehung fand ich zwar logisch, aber es wollte mir nicht einleuchten, dass das so wichtig sei. Später lernte ich: Ist es auch nicht, es ist ein nachgeordnetes Gesetz. Das zugrundeliegende ist das Gesetz der Schwingung, der Frequenzen, insofern auch der Resonanz. Alles Begriffe, die mir als Musikerin sehr vertraut sind. Hätte ich das früher gewusst … Nun hätte, hätte Fahrradkette. Alles kommt zur genau richtigen Zeit zu dir. So war es auch bei mir.
Ich kam meinen Denkmustern auf die Spur, nach sechs Wochen kam meine Vision zu mir. Beim Aufschreiben war mir speiübel und gleichzeitig war ich über alle Maßen begeistert. Ich hatte mir das mir vielfach beschriebene Gefühl nicht vorstellen können. Es ist wirklich einzigartig.
Aber am allerschönsten war der Platz in meinem Kopf, die Ruhe. Das wünsche ich wirklich jedem Menschen. Die alten 24/7 tobenden Sätze, die mit Scham, einem Gefühl von Unzulänglichkeit daherkommen- einfach weg. Diese Gefühle sind auf der Skala des Bewusstseins von Hawkins ganz unten. Du musst diese Skala nicht kennen oder auswendig hersagen können. Es genügt einfach die Schnellunterscheidung: Klein und eng? Oder groß und weit? Wenn eine Respektsperson schlecht über dich gesprochen hat, dann hast du dich natürlich klein gefühlt. Dieses Gefühl ist in diesen Sätzen enthalten, mit ihnen verbunden.
Warum hat so ein Satz wie der von der guten Hausfrau keine Macht mehr über mich? Weil ich weiß, wer ich bin. Weil ich mich liebe, annehme und mein Leben so gestalte, wie ich es möchte. Jedenfalls seit gut zwei Jahren. Seit ich die Lehre von der Fülle entdeckte und endlich so viel klar wurde. Und so schnell.
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Birgit von Lebendasduliebst.