„Überforderung und Druck“ ist das Motto, das ich dem September 2025 rückblickend geben muss. Aber trotz der Negativität ist es vielleicht einer der wichtigsten Monate meines Jahres gewesen.
Schreibwochenende Altenau
Hätte der September besser anfangen können als mit dem wunderbaren Schreib-Wochenende mit der Schreibgruppe WOBBS? Definitiv nein. Es war meiner Meinung nach auf eine Art das beste Schreibwochenende ever:
Es war in kleinem Kreis max. 15 Teilnehmende, so hatte man wirklich Möglichkeit zu Kontakt. Die Location war für unsere Verhältnisse mit einem jeweils eigenen Bad geradezu luxuriös und zentral. Einkaufen, Wandern ging ohne großen Zeitaufwand. Die Situation mit den Öffis war prima. Essen, Kochen wurden komplett stressfrei und günstig geregelt- ich bin sehr dankbar.
Ich hatte mir für das Wochenende die Erlaubnis gegeben, endlich mal wieder in die Romanwelt Bergheide einzutauchen, was tatsächlich ein Jahr her war. Allerhand Festplatten und ausgedruckte Dateien waren mitgekommen. Allerdings war der wichtigste Stick zuhause geblieben. Also erste Erkenntnis: Da darf so allerhand aufgeräumt werden an Figurenbeschreibungen, Textfassungen, … also normaler Autorenkram. Aber auch hier: Die Entdeckung dessen, dass ich das gar nicht so wertschätze, mir aber vielleicht auch Skills fehlen.
Was aber immer funktioniert: Meine Impulse.
So habe ich das Wochenende zum nutzbringenden allgemeinen Aufräumen von Dateien genutzt. Habe die restlichen Selbstvertrauen-Videos für meinen Youtube-Kanal gedreht und Blogartikel geschrieben. Ansonsten bin ich gewandert, habe Wassertreten gemacht- und mich einfach wohl gefühlt.
Heimgekehrt habe ich die Idee umgesetzt, die Geschichte meiner Paare in einem jeweils eigenständigen Dokument aufzuzeichnen. Es ist wie beim Weltenbau in einer Fantasy- oder Science-Fiction-Welt: Der Autor muss das alles im Hintergrund wissen, auch wenn nicht alles im Text vorkommt. Hier haben sich Lücken aufgetan, die füllenswert sind und dafür sorgen werden, dass die Wörteranzahl sinnvoll und lesenswert wachsen kann. Ebenso wie Sinneseindrücke und manch andere Beschreibungen noch fehlen. Es ist mir nun so klar, dass alles eine rohe Rohfassung ist. Und ich habe die neue Aufteilung der Bände entschieden. Es ist so viel gereift. Es war hierin wirksam, wie auch in vielen Begegnungen, Musikstunden und Gesprächen, als Klang und Kraft zum ersten Mal stattfand. Es tat so gut, meine Vielseitigkeit zu zeigen und selbst zu erleben. Ich bleibe dran an diesem Format.
Ein warmes Gefühl von endlich Angekommen-Sein. Und die Kehrseite.
Der Nebel ist verschwunden. Aber mit ihm ist auch die komplette Überforderung deutlich geworden. Und die Notwendigkeit, einschneidende Entscheidungen zu treffen.
Okay, das war die letzten Monate schon Thema mit meinen vier Arbeitsbereichen. Und dem, dass alles „Drumherum“ wie Marketing, Produkterstellung und all den Dingen ja auch von mir gemacht wird. Ich möchte einfach viel mehr coachen! Also weiterhin die Workshops und Impuls-Talks machen, aber eben auch mehr Coaching-Prozesse durchführen. Dazu gibt es die Idee von Coaching-Days. Das reift gerade.
Die kostenfreie „Verzaubern statt Verkaufen“- Woche mit den Magier-Hüten und der Ki-Marie von Nicole Schneider—Grain und der Content-Workshop mit der wunderbaren Jane von Klee mit der Kundenreise wirken noch immer nach. Nun ist ein Stau entstanden in all den Arbeiten durch die letzten drei Monate, die durch die Medikamenten-Umstellung und nun einen hartnäckigen und merkwürdigen Virus-Infekt. Dann kommt ein Familientreffen auf dem Launch-Wochenende im Oktober dazwischen. Und all diese Flexibilität, die nötig ist, zerrt an den Nerven.
Was es braucht, ist ja Klarheit und Struktur. Endlich das Richtige tun, um die richtigen Menschen anzusprechen. Zielführende Aktionen, mitmenschliches Da-Sein weiterhin. Und auf mich achten.
Der erste Infekt der Saison…
… hat mich natürlich dann erwischt. Und wenn auch ein infekt nie passend kommt, hätte es nicht schlechter sein können: Der Infekt hat mich das Wiedersehen mit meiner Tochter, das Kennenlernen ihres wunderbaren Freunds und den 30-km-Mammutmarsch gekostet.
Zwar war die sonst übliche Gefühlspalette, die ich seit meiner Kindheit kenne, „Birgit ist immer krank, wenn es wichtig ist.“ Und dies Gefühl, vom Leben betrogen zu werden, diesmal nicht da. Natürlich hat es aber den Beigeschmack von Versagen und eine Wiederholung des verpassten 10-km-Wlaks aus 2024 wegen der vorangegangenen Influenza. Nun gehören aber Infekte zum Leben einer Frau, die viel mit kleinen Kindern zu tun hat, dazu. Und ich bin ja dieses Jahr bislang verschont geblieben. Die Wahrscheinlichkeit war also da.
Was ich aber auch in der Zeit geschafft habe, war: Das Zimmer im EG wieder zu vermieten. Ein 19-jähriger dankbarer Mediengestalter Bild/Ton kann seine zwei Monate Pendeln Magdeburg- Hannover beenden. Und wir haben ein paar herzliche Menschen neu in unserm Leben. Richtig schön.
Entdeckung: Kanban und andere Planungssysteme.
Wie schon im November 2024, in dem Flylady und Junk Journaling zu mir kamen und mein Leben nachhaltig verändert haben, gab es auch dieses Mal eine unvermutete, extrem hiflreiche Entdeckung: Heart Breathings (Sarra Cannon) Autorin und Planungs-Junkie mit Journals, Kanban-Boards, spielerischem Schnickschnack, der die Produktivität unterstützt. Zwar alles sehr in Pink, also nicht unbedingt meins, aber eine große Inspiration zur rechten Zeit.
Und so habe ich den letzten Samstag im September kurzerhand zum CEO-Day erklärt und angefangen, das auf meine Weise umzusetzen.
Der neue Workflow:
- Datei mit meinen Werten und großen Zielen für das jeweilige 12-Wochen-Jahr.
- Übersicht über die Projekte, Haupt-ToDos auf den jeweiligen Boards.
- Eine neue Arbeitsmappe mit Klebchen, all den kleinen Aufgaben nach Bereichen sortiert.
Die Magnettafel wird also das Board für die nächsten 2 Wochen, wo alle ToDos oben sind. Die aktuellen kommen in die WIP „Work in Progress“- Sektion und die erledigten in die DONE- Abteilung, damit ich endlich mal sehe, was ich alles geschafft habe.
Ja, das bedeutet auch, dass mich mehr in meinem Arbeitszimmer umgibt. Mal sehen, wie es mir damit geht. Aber es tat gut, alle möglichen „Ich müsste mal“-Dinge aufzuschreiben. Das hat mich gleichermaßen gestresst, wie befreit.
Ein VLOG über diesen Prozess ist in Arbeit.
Saubere Ist-Analyse und Schwenk auf das Positive!
„Ehre deine Unzufriedenheiten“ ist ja Schritt 1 der „9 Schritte zu deinem Lebendasduliebst“. Die Kunst ist von einer umfassenden deprimierenden Analyse zur positiven Vision zu kommen. Ist das einfach? Nein. Ich habe im September eine Coachee verloren, die diesen Schritt konstant verweigert hat. Aber dann verändert sich nichts.
Mir wurde klar, dass ich in einen solchen Zwang geraten bin, einen unfassbaren inneren Druck. Durch das Gefühl von „Aufholen-Müssen“, „Leben nachholen und verpassen“ und eine so gern übernommene zusätzliche Verpflichtung bin ich geradezu implodiert.
Eine Notbremse ist fällig. Was bedeutet das?
Es ist immer das Denken, dass sich verändern darf und muss. Das Ergebnis im Außen mag gar nicht so anders aussehen, aber …
Meine Sehnsucht nach Bewegung in frischer Luft.
Mein Wunsch, nicht nur zu arbeiten, sondern auch etwas zu erleben, ist groß.
Zwischen dem, wie es jetzt ist, und dem, was ich mir wünsche, steht nur:
… dass ich mir die Erlaubnis gebe.
Und dem Ganzen ein anderes Label.
Was ich damit meine? Dass zur Schreibgruppe nach BS zu fahren keine zusätzliche Verpflichtung ist, die mich killt (4 Stunden unterwegs, 4 Stunden dort sind ein Tagwerk), sondern ein Erlebnis, ein Ausflug, FREI-Zeit.
Dass ein Seelen-Samstag bedeutet, mich ohne Druck in einen Garten- oder Haus-Aufräumtag einzuschwingen, so lange ich eben will. Dass nicht die Aufgabe im Mittelpunkt steht, sondern ich selbst.
Und ich merke, dass natürlich in der Sommerzeit, kreative Basteleien alla Junk Journal zu kurz gekommen sind, die meine Seele so sehr nähren.
Vielleicht kann man es so zusammenfassen:
Ich will FREI-Zeit lernen.
Das bedeutet auch, dass ich mal tun will, was für andere normal ist: Sauna, Kosmetik, Macarons essen, … Ich habe begonnen, Listen zu machen. Wenn ich es schaffe, sie als Wunderladen zu sehen, …. Als Mutter, die sich Jahrzehnte zurückgenommen hat, darf ich das neu lernen. Ebenso wie so manche meiner Coachees. Auch da sind wir zusammen auf dem Weg.
Was sonst noch so war:
- Beide Hörbuchtexte selbständig eingesprochen, abgegeben und Lob bekommen.
- Wasserschaden EG-Bad wurde behoben. Insofern Ausgraben der Versicherung.
- In Kontakt mit ZINZINO gekommen und Bluttest gemacht.
- Kunden in den Eltern-Kind-Kurse nicht bekommen, weil es zu quirlig war. Sonst war der Grund immer: zu ruhig …
- Den Mut gefunden, wieder im EG zu vermieten – und belohnt worden.
Was im Oktober so kommen soll:
- Das Buch „Familienglück“- diesmal wirklich!
- Meine Kollegin Lara Blumenthal belebt mit zwei Kursen für Kinder unter einem Jahr Montag-Vormittag meinen Raum.
- Familientreffen in Wolfenbüttel
- Die Arbeit mit meinem neuen System. Ich werde berichten.
- Der Ordnungs-Oktober, wo wir uns den „Kartons des Grauens“ u.a. widmen werden. Trag dich gern in den Newsletter ein, um nichts zu verpassen!
- Und die Einladung zum 12-Wochen-Programm, das Ende Oktober startet.
- Mission 420: Bis Ende des Jahres auch mit Alltagsbewegung 420 km auf dem Tacho haben- und natürlich übertreffen ✌🏻 Die Zahl beruht auf 50.000 Schritten die Woche, das sind bei einer Frau ca. 35 km mal 12 Wochen. Fertisch.
Wie war dein September? Und was hast du im Oktober vor? Kommentiere gern!
Das freut
Birgit #lebendasduliebst