„Birgit, ich habe einfach keine Energie mehr!“ – das höre ich oft von Menschen, wenn es darum geht, etwas zu tun, was sie sich vorgenommen haben. Oft kommt es auch in der Verkleidung daher: „Ich weiß auch nicht, ich habe einfach keine Zeit für …“.
Je weniger Energie du hast, umso mehr Überforderungs-Potential hat selbst eine kleine Veränderung.
Oh, ich kenne das: Alleinerziehend mit vier Kindern, davon eines im Rollstuhl, und einer wunderbaren Aupair, die auch als Studentin bei uns blieb. ‚Nebenbei‘ Aufbau einer Selbstständigkeit. Das sah dann so aus, dass ich in den 2000er-Jahren morgens um 4:15 Uhr meinen Sohn an die Magensonde stöpselte und in mein Arbeitszimmer im Keller ging, um Mails zu schreiben an Kirchengemeinden, Texte schrieb, Programme konzipierte. Waren die Kinder aus dem Haus, übte ich. Dann kam der Haushalt dran, nachmittags war das Haus voll, Ergotherapie und mehr, Freizeitprogramm, Hausaufgaben. Abends hatte ich oft schon Sorge, es nicht zu hören, wenn die Sonde das Ende der Abend-Portion ankündigte, weil ich schon zu fest schlief. Dazu die Konzertreisen, nach denen ich glücklich, aber erschöpft in diesen Alltag zurückkehrte.
Ab 2010, mein Sohn wohnte mittlerweile auf eigenen Wunsch in einer Schüler-Wohngruppe, so dass die Aufstehzeit normal war, begann das Chorleitungs-Drama. Warum Drama? Ich arbeitete voll gegen meinen Biorhythmus bis 22 Uhr abends. Die Kraft, die das Entertainen mehrmals die Woche von bis zu 50 Menschen kostete, wurde durch späte Mahlzeiten ersetzt. 10 kg auf den Hüften waren die Folge, von denen ich noch immer einen Teil mit mir herumtrage.
Aber ich musste erst ein paar Mal auf den Rückfahrten fast am Steuer einschlafen und durch einen familiären Schicksalsschlag meine Stimme (zumindest in der Höhe) zeitweise verlieren, um zu begreifen, dass ein normaler ziviler Unterrichtstag in der Musikschule dasselbe Geld bringen würde. Aber eben um den Preis, einen weiteren Tag nicht zuhause zu sein. „Ich hasse es, wenn ich von der Schule komme, und du bist nicht da“, sagte mein jüngstes Kind auch mit 16 Jahren.
Da Musikunterreicht prekär ist, baute ich ‚nebenbei‘ ein Online-Business mit digitalen Produkten und Mentoring auf. Ich war so stolz auf meine sieben (!) Arbeitsbereiche. Schließlich liiiebe ich die Vielfalt.
Sicher geht es dir schon beim Lesen so:
O je, das kann ja nicht klappen.
Außer zusammenklappen.
Ja, es mag sein, dass ich viel (weil gern) gearbeitet habe. Auf der finanziellen Ebene hat das alles nicht so hingehauen, wie ich es fleißmäßig verdient hätte. Und was die Energie betrifft, so habe ich auch körperlich nur schwer meinen Tank wieder aufgeladen und würde auch da im Nachhinein vieles anders machen.
Aber heute weiß ich: Mein Problem war ein ganz anderes!
Mein Problem waren meine inneren Konflikte, meine inneren Gespräche, in denen ich mich 24/7 selbst verdammte.
Im Außen vielfach bewundert, anerkannt (und sicher auch bemitleidet), hatte ich einfach keine Selbstliebe. Ich war zwar mit jeder Menge Selbstiziplin unterwegs, aber meine inneren Denkmuster haben all meine zielgerichteten Taten zum Scheitern verurteilt- jedes Mal.
Und DAS hat die Energie so runtergewirtschaftet.
Das Grundlevel wurde natürlich durch das nächste Scheitern nicht besser. Und auch wenn ich immer wieder aufgestanden bin und etwas Neues aufgebaut habe, so kostete das doch bei aller Freude doch auch viel Kraft.
Wir optimieren im Außen, können uns verlieren in kleinen Methoden.
Setzen große Ziele – und scheitern. Denn:
Ziele funktionieren nicht.
Autsch. „Aber das wird doch überall gepredigt, Birgit!?“
Ich weiß, aber leider stimmt das so nicht.
Am Dienstag 10. Mai 2022 um 20 Uhr halte ich einen kostenlosen Zoom-Call
zum Thema „Warum Ziele nicht funktionieren!“.
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an 016 33 77 14 00 (WhatsApp/Signal), dann schicke ich dir den link.
Es wird ein zukunftsweisender belebender Abend!
Hab es schön! Das wünscht dir
Birgit