Endlich wieder ICH – November 2025

Nach 4 Monaten Ozempic (in seiner ursprünglichen Verwendung als Diabetis-Medikament) durfte ich es absetzen. Erstaunlich, wie schnell ich wieder Birgit wurde. Tatkraft, körperliche Kraft, keine psychischen Eintrübungen mehr – eben das Gefühl, mein eigenes Leben wieder steuern zu können.

Erkenntnisse aus 4 Monaten Ozempic:

Diese „Episode“ lässt mich wissend zurück über ein Thema, über das wir in der Gesellschaft nicht diskutieren:

  • Wie viele Menschen von Medikamenten gesteuert sind, statt von sich selbst.
  • Wie viele Mitglieder unserer Gesellschaft durch gesellschaftsfähige Medikamente (und natürlich auch Alkohol,…) in ihrer Persönlichkeit gedimmt und verändert sind.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt,

  • wie viel mit glasklarer Selbstführung dennoch möglich ist.
  • wie viel Kraft das aber zusätzlich kostet.

Es gibt keinen Ersatz für Selbst-Führung und 100 Prozent Sebstverantwortung.

Eine Nebenwirkung dieser Erkenntnis ist ein Brennglas auf dieses Thema in Bezug auf Situation, Reaktionen, Menschen und ihre so herrlich unbewusst getroffenen Fehl-Entscheidungen, ihr Verschieben des Lebens, auf das ich regelrecht allergisch reagiere. Ich sehe es jetzt überall – natürlich auch bei mir. Dennoch wurde auch daran wieder viel geleistet im November 2025:

November-Rückblick, NaNo- und sonst noch°?

Der November ist traditionell vom NaNoWriMo geprägt, vom NationalNovelWritingMonth. Der Monat, in dem man sich hinsetzt und eine neue Geschichte von Grund auf schreibt- eine Rohfassung, die man dann natürlich noch überarbeiten muss. Die Idee ist bahnbrechend: In dem trüben November eine Indoor-Aktivität, auf die man sich freut, die Gemeinschaft schafft und etwas Neues hervorbringt. Eine ganz besondere, schwer zu beschreibende Stimmung, die durch die Homepage des Nano.org noch verstärkt wurde, wo man seine Wortzahlen eintragen und sehen konnte, ob man noch im Plan ist oder nicht. Und man kann sich mit den anderen batteln, einander schreiben, wieviel Wörter man nun geschafft hat- und sich gegenseitig feiern. Wenn man es denn geschafft hat, kam der Konfettiregen, ein unbeschreibliches Gefühl, das ich zweimal erleben durfte. Ja, ich kam natürlich ziemlich auf dem Zahnfleisch an (und auch mit Sachbüchern statt mit Romanen), aber dennoch …

Mission 30×30

Dieses Jahr also die Erlaubnis, endlich mal wieder in die Romanwelt in Bergheide einzutauchen. Stella und Norman, Saskia und Paul, Anna und Mark, … und all die anderen Paare wiederzutreffen, die ihr Dorf wieder zum Leben erwecken. Und denen, die natürlich dagegen etwas haben.  Damit es auch ein bisschen spannend ist.

Ich habe zwei Romane mit insgesamt 55.000 Wörtern geschrieben, beide für sich allein zu kurz. Die idee vom Doppelband spukte herum. Es war aber auch klar, dass in das Bauchgeschriebene noch Struktur gebracht werden muss. Dass weiterhin die Zeitform, der Point of View POV, die Sicht, aus der eine Geschichte erzählt wird, beachtet werden muss. Und dass „Fleisch an die Knochen“ muss, also mehr Gefühle, so manche Beschreibung und mehr klaren Pfeil auf dem Kopf, also: Was will die Figut?Und was tut das für die Geschichte. Kurz gesagt: So viel Handwerk, das mir fehlte, ich erlernt habe und nun einbringen darf, ja muss.

Außerdem ist mir zur genau rechten Zeit Sarra Cannon (Heart Breathings) über den Weg gelaufen, die auch eine allgemeine Planungs-Queen ist mit ihrem Kanban-Board, das mich echt nach vorn gebracht hat. Seit Mitte November habe ich also auch eine kleine Plotting Wall und lerne, wo welche Szenen hingehören, was nicht gut sitzt. Und die hilft auch beim Einfügen der Szenen aus dem 2. Band in den ersten. Das ist zunächst einmal ein Puzzle, eine ungefähre neue Aufteilung ist klar. Aus Band 2 wird Band 2 und Band 3. Was an Handlung eingefügt wird, steht thematisch auch fest. Aber ansonsten ist es ein Puzzle, unbefriedigend- aber auch ein großes Abenteuer, denn so etwas habe ich noch nie gemacht. Und ich glaube hier trennt sich die Spreu vom Weizen!

„Lösch‘ doch einfach alles!“

Das schrie mir tatsächlich eines meiner Paradigmen so richtig frech ins Gesicht. Es malte mir aus, dass ich doch was Neues schreiben könne und dieses schöne Gefühl, wenn etwas ganz Neues entsteht, dann wieder fühlen könnte. Für eine Millisekunde dachte ich an mein drittes Sachbuch „Prioritäten- der Schlüssel zum Leben!“ , aber dann war der Spuck vorbei. Das Paradigma bekam den Doppel-Fikko zu sehen- und weiter ging es.

30×30 erfüllt, dennoch nicht fertig.

Das ist natürlich unbefriedigend, denn für Dezember steht das Überarbeiten und die neuesten Erkenntnisse einfügen vom „Lebenshaus-Buch“ auf dem Plan. Und das bedeutet: Wieder mal kann ich den Zeitplan nicht halten. Und diesmal bin ICH ursächlich dafür verantwortlich. Nicht so, wie Learn4life mit dem Dauer-Verschieben des Erscheinens der beiden Sammelbände „Familienglück“ und „KreativitätsFLOW“, sollte am 25.5.2025 erscheinen- ein schönes Datum. Aber die Wirklichkeit ist eine andere.

Dennoch geht es weiter- und ich werde dich hier und im Newsletter (Eintrag unten) auf dem Laufenden halten. Dort gibt es auch immer ein aktuelles „Behind the Scenes“, das dir zeigt, wie es auch bei mir rauf und runter geht – und wie ich dennoch Kurs halte! Ich bekomme immer das Feedback, wie lehrreich das ist.

Mission 420 km bis Jahresende.

Die andere Mission ist auch unter Beschuss gewesen schon im Oktober. Das Ziel: täglich 5 km Alltagsbewegung plus Spaziergänge, eigentlich Wanderungen (welche Wanderungen!?) für die verbleibenden 84 Tage des Jahres, als ich mir diese Mission auf die Fahnen geschrieben habe. Und tatsächlich ist es erstaunlich, dass ich an einem tag nur in meinem Haus mit vielleicht einem kleinen Einkaufsweg 3 km auf der Uhr habe. Und an einem Kurstag in meiner Musikschule auch regelmäßig 10 km und wenn dann noch das Bringen und Holen der Bonusenkelin dazu kommt, sind es auch 13 km, geht doch! Endstand November: noch 152 km to Go.

Ich bin ein Mensch, der sich gern bewegt.

Je älter ich werde, umso mehr fällt mir die Ähnlichkeit mit meiner Oma Fienchen (Josephine) auf, die war auch schnell auf den Beinen. Meine andere eher nicht so. Und ich dachte, ich gehe mehr nach ihr. Äußerlich ist das auch so, aber das Gewicht ist zum Glück ein anderes und meine Agilität auch. Dennoch habe ich, was Muskeln betrifft, weiter Stagnation. Auch mein Faszienroller, von dem ich doch so begeistert bin, liegt weitgehend ungenutzt herum. Da ist also noch Entwicklungspotenzial.

„Ich verbessere meine Umgebung!“- geht weiter!

Es war legendär und hat meine Leben für immer mit einer Referenzerfahrung bereichert. Der Titel ist so schön offen. Im Moment gibt es die „Kartons des Grauens“- und das mit großer Verspätung. Im Ordnungs-Oktober war das ein beliebtes Thema im Fülle-Club, verbunden auch mit den Gruselschränken, den Energievampieren und anderem, was zu Hallowen passte. Ich bin erst im November gestartet und die Zahl liegt unter zweistellig, leider. Aber trotzdem wird das weitergehen.

Das größte Projekt: Eines für mich- für uns!

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs schlafen wir oben in Tilmans Arbeitszimmer auf einem seeeehr alten Schlafsofa. Jetzt war ich die Schmerzen jeden Morgen leid, und meldete es Ende November zum wohl letzten Sperrmüll an.Diese Entscheidung ist mir unglaublich schwer gefallen. Ich denke ja iemmer „Geht ja noch, andere wären froh. Ist das wirklich nötig!? Könnte man nicht auch einen Ringtausch im Haus machen. Verschiedene Möglichkeiten spukten in meinem Kopf herum. Bis ich meine Vorauswahl mit meinem Mann absprach und das Okay bekam, auf „Bestellen“ zu drücken. Ruckzuck wieder Platz im Kopf. Was man immer vergisst: Ein Projekt besteht aus viiiielen einzelnen Schritten und auch der Nachbereitung, in der das Verpackungsmaterial entsorgt werden darf. Als der Sperrmüll dagewesen war, schaute ich fasziniert und dankbar diese Leere an. Und spürte, dass mein System noch ein wenig brauchen würde, um wirklich zu realisieren: Es ist geschafft. So wundervoll, morgens ohne Schmerzen aufzuwachen. Danke. Danke. Danke.

Ein erstaunlicher Neuanfang: Kochkurs in der Musikschule!

So einen Kochkurs „anti-entzündliche Ernährung“ mit dem Team Christina Liefland und Isabella Kemnitz wollte ich schon lange besuchen. Als ich gefragt wurde, ob wir das in meinem Raum machen könnten, hatte ich Fragezeichen im Kopf. Mit meiner kleinen Pantryküche da hinten!? Nein, mit dem Thermomix natürlich. Großartig. Es war ein voller Erfolg, drei Gänge bekamen wir auch noch zu essen, herrlich! Wiederholung einmal im Monat geplant. Lasst uns Sarstedt gesünder machen!!!

Und endlich: Wieder ich selbst sein.

Ich durfte Ozempic absetzten und nach einem Test bekam ich nun Jardiance für bessere Zuckerwerte. Schon die erste Woche ohne Ozempic brachte schnell meine Kraft zurück, auch meinen Mut. Nach dem Diabetologentermin ging ich an den Maschsee. Endlich wieder richtig laufen. Und dann kam der Punkt, an dem ich spürte: Jetzt ist es nur noch ein mentales Problem – und mein Mantra setzte ein, das mir die Vorbereitung auf den 10-km-Walk geschenkt hatte: „ICH schaffe mir mein Leben, das ich liebe, liebe, ich schaffe mir mein Lebendasichliebe!“ und das mit dem Betonungs-also Fußwechsel. Und dann überholte ich die, die doch flott unterwegs waren mit so viel längeren Beinen als ich. 5 (läppische) Kilometer am Stück, zuvor aber undenkbar. Was für ein Geschenk, so viel Lebendigkeit, und keine Schmerzen, kein Muskelkater, keine Müdigkeit. Als wäre nichts gewesen. Als hätte ich nicht 4 Monate verloren. Als wäre ich nicht übermäßig anfällig gewesen. Und als hätte ich nicht nix abgenommen. Nicht mal das.

Man nennt es glaube ich Schaffenskraft. Ein wahres Wort. Das hatte mir gefehlt, obwohl ich auch unter Ozempic viel innere Arbeit geleistet habe und ein großes tragendes Bild bekommen habe.

Ein wunderbarer Monatsabschluss: Geburtstag und Familientreffen mit Tanz!

Der Schwager wurde 60 und feierte eine denkwürdige Fete in seiner Werkstatt-Halle mit indischem Food-Truck, einem unglaublichen Dessert-Buffet und vielen gutgelaunten Gästen: Familie, Freunde, Werkstatt-Familie, Chor-Familie- kaum einer ließ es sich freiwillig nehmen! Die viele Arbeit wurde belohnt. Und ich genoss es, mal wieder mit meiem Lieblingsmann zu tanzen und freute mich über das viele leckere Essen mit guten Gesprächen in Familie Brakebusch.

Was steht im Dezember für mich an!?

  • Mieterwechsel und hoffentlich noch eine Zwischenvermietung im EG
  • Weiterarbeit an der Romanwelt.
  • Parallel oder wie das Lebenshaus-Buch überarbeiten !?
  • möglichst wenig handverlesene Termine. Ich genieße das als ehemalige Kirchenmusikerin, wo der Dezember „Haupt-Kampfzeit“ war. Und hoffe darauf, es endlich mal zur Weihnahctsfeier der Schreibgruppe WOBBS zu schaffen, auf einen Spieletag mit Freunden, einen Kochkurs in der Musikschule, ein Treffen in internationaler Runde, eine Adventsstube (erstmalig seit 2017 wieder) und den Besuch des besten aller Stiefsöhne.
  • und natürlich die etwas andere Rauhnachts-Begleitung: Die Neustart-Challenge. Trag dich in den Newsletter ein, sie ist kostenlos, aber alles andere als wirkungslos.

Wie war dein November? Und was steht für dich im Dezember an? Kommentiere gern, das freut immer
Birgit #lebendasdulienst

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