Vergleichendes Denken

In loser Folge stelle ich sogenannte „Mindfucks“ vor: Gedanken- und Gefühlsmuster, mit denen wir uns selbst blockieren. Heute geht es um etwas, das Tod für alles Positive ist: Vergleichendes Denken.

Ich sprach meinen Mann darauf an, wie das denn eigentlich bei Männern sei? Von dem einen Punkt, in dem sie sich vergleichen, wusste ich 😉. Aber mein Mann sagte, Männer seien ja dauernd im Wettbewerb, müssten ständig eine Rangfolge festlegen unter allen in einem Raum. Aha. Wie überaus anstrengend.

Von uns Frauen weiß ich allerdings, dass das nicht so viel anders ist. Auch hier sind es körperliche Merkmale: Oberweiter, schlanker oder dicker. Das schönere Haus, die klügeren Kinder. „Mein Kind kann schon …“ fand ich als junge Mutter besonders übel. „Ich lebe und definiere mich doch nicht über meine Kinder!“ Aber natürlich leidet man unter Gruppendruck, der zu der eigenen Trauer hinzukommt, wenn man wie ich ein behindertes Kind hat. Das in den Augen der Anderen nicht mithalten kann. Dabei hat mein Sohn so viele Dinge gelernt, die niemand ihm zugetraut hat, und ich bin stolz auf ihn. Punkt.

Wenn wir uns vergleichen und über das uns umgebende System definieren, drohen große Gefahren:

Das bestehende System ist begrenzt

Wenn wir ein besonderes, einzigartige Leben führen wollen, können wir uns nicht mit den uns umgebenden begrenzten Möglichkeiten abgeben. Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du dich täglich umgibst. Jammerer? Anderen-die-Schuld-Geber? Na, Halleluja.
Du brauchst positive Menschen, die noch was wollen vom Leben. Darum heißt es immer: Du musst dir jemanden suchen, der schon da ist, wo du hinwillst. Der weiter ist, mehr verkörpert von dem, wie du SEIN willst. Einen reichen Menschen als Vorbild zu wählen, nur weil er mehr Besitztümer hat, führt allerdings in die Irre. Menschen zerstören ihre Gesundheit und ihre Beziehungen, wenn sie nur dem Reichtum hinterherjagen. Klar, kann man reich sein wollen, aber es muss ein tragfähiger Inhalt darin sein. Eine emotional positive Aufladung. Diese sieht für jeden Menschen anders aus, hat aber mit dem Lebenssinn, dem Verwirklichen von „Etwas, was ich hinterlassen will!“ zu tun oder dem ZDE, dem Zweck der Existenz, wie John Strelecky sagt.  

Werde Denkmuster-Detektiv!

Achte einmal darauf, wie oft du vergleichende Sätze denkst und schreibe sie auf. Welches Verlangen steckt darin? Was vermisst du? Womit bist du unzufrieden? Was hat oder ist derjenige, den du beneidest? Mach daraus eine positive Formulierung für dich, eine Affirmation. Formuliere also in der Gegenwartsform und mit Gefühl. Ich empfehle den wunderbaren Satzanfang von Bob Proctor: „Ich bin so glücklich und dankbar, jetzt wo (ich) …“. Und schreibe das täglich oder sprich es dir auf und höre es täglich. Erstelle dir deine eigene Sammlung der Sätze, die zu dir passen. Sie dürfen sich verändern. Manche gehen, aber manche bleiben auch. Bei mir: „Ich bin stark und gesund. Ich gestalte mein Leben nach meinen Bedürfnissen und in meinem Rhythmus.“

Um deinen Glaubenssätzen und Denkmustern auf die Spur zu kommen, brauchst du Kontaktpunkte mit dir, Dates mir Dir.
Kennst du 10 -5 -30? 10 Minuten morgens, 5 Minuten abends, 30 Minuten einmal die Woche?
Das einzuüben, gar nicht so leicht. Darum gibt es immer wieder eine Zeitinsel-Challenge morgens. Könnte sein, dass du mal mitmachen möchtest? Eine Übersicht findest du hier, aber es mag auch spontan noch so etwas geben. Dann trage dich doch in den Newsletter ein, um informiert zu werden, wenn es wieder losgeht!

Hab es schön! Das wünscht dir
Birgit von Lebendasduliebst

Rückblick Januar 2022

Das neue Business

Der Monat war geprägt von den Vorarbeiten zum Start des neuen Business „Leben das du liebst“ und „Familienglück mit Handicap“.

Die konkreten 9 Schritte zu einem Leben in Fülle mit dem jeweils ganz eigenem Lebensplan entstanden. Es geht ja darum, das altbekannte (aber eben auch leider nicht bekannte) Wissen so aufzubereiten, dass kreative Menschen wie ich über viele, viele Jahre daran die Freude behalten. Weil die Herangehensweisen wechseln, aber immer zielführend sind. Weil sie Freude machen, dem Kunden und mir selbst. Es ist in allem ja so wichtig, das richtige Fundament zu bauen. Und das waren die noch fehlenden Schritte dazu.

Trotzdem ich auf dem Weg vielfach das Gefühl hatte „zu spät“ zu sein, war alles genau richtig. Das zeigten auch die drei Tage „in Amerika“: „Dreambuilder LIVE online“ mit Mary Morrissey und dem Brave Thinking Institut. 4.000 Menschen aus 90 Ländern, echt interessant, da mitzumachen. Auch wenn der Schlaf zu kurz kommt.

Mein Jahresmotto hat sich von dem wolkigen „Ich folge der Freude.“ Zu „I’m a servant of MY DREAM.“ geändert. Ich bin immer am besten, wenn ich mich in den Dienst einer großen Sache stellen kann. Etwas, das mein Leben und das vieler Menschen positiv verändert. Schon jetzt.

Der Fülle-Sachbuch-Club

Und ich starte, zu meiner freudigen Überraschung gemeinsam mit meiner Tochter Johanna Desch, den „Fülle-Sachbuch-Club“, in dem wir alle sechs Wochen ein Sachbuch lesen. Von allen Großen der Szene wird weiterhin empfohlen täglich zu lesen. Wir selbst tun es auch gern, aber warum allein? Es ist doch super Verständnisfragen zu klären, Erkenntnisse zu teilen und gemeinsam zu überlegen, wie das Gelernte angewendet werden kann.

Wir beginnen im Februar mit der „1%-Methode“, die unter anderem erklärt, wie man zu der Person wird, die deine Ziele erreicht“ von James Clear. Weitere Bücher könnten sein: „ON OFF Gesundheit“ (Andreas Joppa), „Die Intervall Woche“ (Lothar Seiwert), „Rente ohne Roulette“ (Anette Weiß), „Der Weg des Künstlers“ (Julia Cameron) – wir sind natürlich an Wünschen der Teilnehmenden interessiert! Es ist auch schick, dass du für dich ein Buch festlegst und das im Club kundtust! Dann hast du auch von den Teilnehmenden für dein ganz persönliches Ziel Unterstützung. Und der Bücherstapel auf dem Nachttisch wird kleiner …

Der Club ist kostenlos und einfach als WhatsApp- Gruppe organisiert. Insofern gibt es keinen Stress mit Kündigungsfristen und solchen Sachen. Wenn du Fragen hast oder mitmachen möchtest, schreib mir unverbindlich eine WhatsApp an 016 33 77 14 00. Klasse ist es natürlich, wenn du dir jemanden mitbringst, den du schon kennst – für noch mehr Unterstützung!

Weniger Musikschulunterricht

Da das neue Business Zeit braucht, unterrichte ich ab Februar nur noch zwei Tage in Sarstedt, einen Tag Einzelunterricht und einen Tag die Kurse der Vorschule an der VHS Sarstedt. Es war traurig, mich von den Montags-SchülerInnen zu verabschieden. Ich habe herzliche Beziehungen zu den Schülerfamilien und hoffe, dass ich alle doch ab und an wiedersehe, wenn sie sich ein Eis in der besten Eisdiele der Stadt gegenüber holen.

In meiner großen Crazy Vision steht: Die Musik fließt ganz selbstverständlich in alles hinein. Und ich darf Schritt für Schritt meinen Impulsen folgen, was das bedeutet.

Mehr Gesundheit

Weiterhin brauche ich jeden Tag viel Zeit für mich, um das viele Gelernte zu verarbeiten und einzuordnen in meinen weiteren Weg. Ich habe mir nach dem Vorbild meiner Tochter angewöhnt nun wirklich jeden Tag mindestens eine Stunde stramm spazieren zu gehen. Wenn die Füße automatisch laufen, klärt sich vieles. Am 14.1. habe ich meinen Booster bekommen. Mein Essensverhalten hat sich auch durch eine Cholesterin-Schulung beim Diabetologen weiter verbessert. Es macht meinem Mann und mir Freude, auch Neues auszuprobieren.

Große Sorgen

Mein Rolli-Sohn hat wieder einmal heftige Probleme, aus denen ein Krankenhaus-Aufenthalt resultiert. Es tut weh, dass sein Geburtsschadens-Prozess immer noch nicht abgeschlossen ist. Er wird demnächst 28, und wenn es auf den Geburtstag zugehet, löst das immer eine Krise aus, die sich auch so massiv gesundheitlich äußern kann. Wir haben als Familie das Vertrauen in den Rechtsstaat schon lange verloren, wo es erlaubt wird, dass die Beteiligten auf alle nur möglichen Arten und Weisen das Ganze verschleppen, durch Richterwechsel 2 Jahre mal eben gar nichts passiert. DAS macht unser Leben mehr kaputt als die verschuldete Behinderung. Und die Hilflosigkeit ist eine Dauerbelastung.

Ausblick auf den Februar 2022

Die erste Woche ist als Content-Woche geplant:

  • Grundkurs „Finde das Leben, das du liebst!“
  • Neue „Geschichten aus dem Drei-Eulen-Wald“ für den nächsten FamilienFreuTag am 18.2.
  • Vorbereiten des Minikurses „Lebenshaus“, wo wir uns deinem Lebensgebäude einmal auf diese kreative Art nähern (Start 19.2.2022)
  • Und ich habe Geburtstag, mein Rolli-Sohn dann Ende Februar hoffentlich auch – eigentlich haben wir alle Jahre wieder nur einen Wunsch …

Der Fülle-Sachbuchclub startet. Ich freue mich.
To be continued.

Darüber spricht man doch nicht!

Die schöne bebilderte Social-Media-Welt mit ihren soften Farben, dem Sonnenschein, dem Luxus scheint unser neues Normal zu sein.

In jedweder Weise sind wir in einer „Blase“, ob es die uns live und in Farbe umgebenden Menschen sind oder die in unseren Kontakten auf dem Telefon und den entsprechenden Messaging- Plattformen.

Dort sehen wir Bilder, Statusmeldungen, Meinungsmachereien … und ordnen ein. Es gibt die Engelfrau, den Politiker-Basher, jemanden der andauernd seine Enkelkinder herzeigt … und wir entscheiden, wen wir stumm schalten, damit er oder sie uns nicht weiter triggert. Alles wird weichgespült.

Enttäuschungen, Rückschläge oder Schlimmeres sind dort kein Thema.

„Hallo an alle! Hab‘ heute meine Krebs-Op. Ich sag schon mal tschüss, falls wir uns nicht mehr sehen. Macht was draus!“ Hast du sowas schon gelesen? Oder „Unser Kind ist behindert geboren. Wer weint mit uns?“

Nicht mal: „Diese ganzen Veränderungen wegen der Pandemie machen mich fertig. Ich bin kein Impfgegner oder so, aber mich laugt das alles echt aus. Ich kann nicht mehr. Wie weiter?“ würde auch niemand schreiben. Allenfalls der besten Freundin wird das (hoffentlich) anvertraut. Und dann? Ist man gemeinsam ratlos?

Warum gibt es in unserer Gesellschaft keine Kultur offen mit Rückschlägen, Enttäuschungen, Verlusten umzugehen. Am Thema Trauer kann man es von jeher gut erkennen: „Du hast Vater, Mutter verloren? Nun ja, die hatten doch ein schönes Alter. Dann muss das mal nach vier Wochen wieder gut sein!“ Alles was stört, da wird nicht hingesehen. Obwohl wir es alle kennen. Jeder und Jede kennt Liebeskummer, Verlassen werden, Erfahrungen von Unzulänglichkeit, falsche Entscheidungen von verschiedener Tragweite getroffen zu haben- und dann mit den Folgen zu leben. Aber wie? Dafür gibt es nur bedingt Vorbilder.

Dieses dauernde Wegschauen schadet.
Dauernd hinschauen schadet auch. Was tun?

Hinschauen UND aber noch mehr auf das schauen, was du dir Schönes in deinem Leben wünscht. Die Definition von diesem Schönen ist so verschieden wie jeder und jede von uns. Dir zugestehen, dass du, obwohl du diesen oder jenen Fehler gemacht hast, diesen oder jenen Verlust erlitten hast, ein Recht auf ein Leben hast, was du liebst- ohne dich bescheiden zu müssen – dafür trete ich an. Für mich. Und für dich.

Herzlichst, Birgit