Der Satz kommt mitten aus deiner Paradigmen-Hölle. Zumeist mit einem trotzigen Ausdruck, begleitet von Fußaufstampfen, ausgesprochen, ist er nur eines:
Schädlich.
Der wirksamste Satzanfang
„Ich bin …“ ist der Satz, der in der Entwicklung des Kindes am Ende des zweiten Lebensjahres erscheint. Er entsteht durch die Wahrnehmung von Abgrenzung, Ablösung und die Entdeckung des eigenen Willens.
„Ich bin…“ ist eng verbunden mit „Ich will …“. Und auch da ist der trotzige Ausdruck, begleitet von Fußaufstampfen, ein wichtiges Signal. Wir lassen hier einmal beiseite, wie viel an diesem Punkt schief gehen kann in der Entwicklung des Kindes durch falschen Umgang der Eltern, Erzieher und anderer Menschen.
„Ich bin …“ ist der wirksamste aller Satzanfänge, geradezu eine Zauberformel! Mit ihm beginnen darum die Affirmationen, positive Befehlssätze:
- Ich bin genug.
- Ich bin stark und gesund.
- Ich bin wohlhabend.
- Ich bin einzigartig.
- Ich bin wunderschön.
- Ich bin liebenswert.
- Ich bin wichtig.
- Ich bin es mir wert, …
- …
Übrigens ist geschichtlich interessant, dass Menschen, die Führung für sich beanspruchten, oder Götter dieses auch mit solchen Sätzen tun:
- Ich bin… dein Gott.
- … das Licht der Welt.
- … der gute Hirte.
- … dein Führer!
„Ich bin halt so!“
Wir hingegen benutzen das „Ich bin …“ mit Vorliebe, um unsere negativen Eigenschaften zu benennen:
- Ich bin halt unordentlich.
- Ich bin unsportlich.
- Ich bin halt chaotisch.
- Ich bin ungeschickt.
- Ich bin halt schwierig.
- Ich bin unmusikalisch.
Gerade den letzten Satz in Bezug auf „Musikalität“ habe ich in meinem Leben unzählige Male gehört, und zum Glück konnte ich verdammende Sätze oft auflösen. Denn es gibt niemanden auf der Welt, der unmusikalisch ist. Meine Meinung.
Was ist die Paradigmen-Hölle?
Sie ist dein Gefängnis. Das, was dich festhält.
Deine Ketten aus Eisen. Tief abgelegt in deinem Unterbewusstsein.
Die du dir mit dem Satz „Ich bin halt so!“ selbst und freiwillig und regelmäßig noch fester schmiedest.
Paradigmen sind Denkmuster-/Glaubenssatz-Familien in deinem Unterbewusstsein.
Dort versammeln sich munter Bewertungen, Verurteilungen, Vorannahmen, um das zu tun, was ihre Aufgabe ist: Dich davor zu schützen, etwas zu verändern. Diese in dem ältesten Teil unseres Gehirns, dem Reptiliengehirn, abgelegte Programmierung, bestimmt uns immer noch. Obwohl sich auch unser Gehirn mit dem Limbischen System und dem Neocortex so sehr weiterentwickelt hat, verhalten wir uns immer noch in nur drei Variationen wie „Neandertaler“:
- Wir stellen uns tot. „Ich bin halt so!“
- Wir laufen weg. Wir fallen in negative direkt entgegengesetzte, nicht dienliche, geradezu zerstörerische Verhaltensweisen.
- Wir kämpfen. Wir diskutieren Dinge und sind auf Krawall gebürstet.
Warum macht jeder Mensch diesen Fehler?
Weil er es nicht weiß. Aber du weißt es jetzt.
Lerne dich kennen!
Das Leben ist doch eigentlich eine Reise zu dir selbst.
Und eines der Lebensprinzipien ist „Wachstum und Entwicklung“. Du kannst es überall erkennen, wenn du erst einmal begonnen hast, deine Aufmerksamkeit darauf zu richten.
Es ist so vieles in dir, was du noch nicht kennst. Du kannst es zum Beispiel entdecken, wenn du zuhörst, was andere Menschen über dich sagen. Die Sache mit dem Selbstbild und dem Fremdbild. Das Fremdbild von dir ist zumeist Welten besser als dein eigenes.
Selbstwert kann nicht entstehen, wenn du dich selbst darauf festlegst, negativ und unzureichend zu sein. Selbstwert entsteht wie alles, wenn wir Möglichkeiten entdecken.
Möglichkeiten entdecken:
Was wäre, wenn ich sportlich wäre? Was würde das für mich JETZT bedeuten? Welchen Schritt könnte ich gehen?
Dann könnte ich mit dem Satz arbeiten: Ich bewege mich gern! Und könnte beginnen, das zu untermauern, indem ich jeden Tag zehn Minuten spazieren gehe und 5 Minuten Gymnastik mache. Jetzt höre ich schon wieder: Das lohnt sich ja gar nicht! Doch, es lohnt sich nicht nur, es ist wertvoll, weil du auf dein Selbstvertrauen-Konto einzahlst, in harter Währung! Der besten Währung. Diese macht deinen Paradigmen klar, dass du es ernst meinst.
Stelle dich also auf Angriffe ein:
- Du hast noch nie etwas durchgehalten.
- Wieso meinst du, dass es diesmal klappt!?
- Das schaffst du nicht!
- Heute hast du doch gar keine Zeit.
- Wenn du jetzt dies und jenes machst, wirst du zu spät kommen, verschwitzt aussehen oder … (Das auch noch! Zusätzlich zu allem, weswegen du sowieso schon so ungenügend bist!)
- …
Deine Antwort ist kurz und bündig: „Ich mache das.“ Und dann machst du das. Zwei Minuten, fünf, Minuten, zehn Minuten. Und am nächsten Tag wieder.
Mach jeden kleinen Erfolg sichtbar!
Es entsteht deine Übkette! Selbst wenn eine Perle fehlt, bleibt es doch eine Kette. Welches Bild dir auch immer hilft. Wie ein Jurist sammelst du Beweise:
- Ein Kreuz in einer Liste.
- Ein bunt ausgemaltes Feld.
- Ein Smiley.
- Oder: ….!
Alles sind Beweise gegenüber deinen Paradigmen, die immer leiser werden. Und leiser. Und leiser. Wenn du durchhältst. Darum setzte dein Tun so klein, dass du durchhalten kannst. Siehe die 1-Prozent-Methode. Und wisse, dass zu Beginn das Tal der Enttäuschung ist, wo man noch nichts sieht. Und wie dann die Kurve exponentiell ansteigt.
Unterstützung ist der Gamechanger
Eine Gruppe Gleichgesinnter. Jemandem, dem du Rechenschaft gegenüber ablegst. Kurze Nachricht im Messanger „Habe ich gemacht!“ „Check!“ … genügt. Das motiviert und freut. Hol die Hormone ins Boot: Dopamin und Endorphine werden ausgeschüttet und wecken den Wunsch, es wieder zu tun. Zusätzlich zur eigenen Freude, die von Tag zu Tag wächst.
Und dann dehnst du selbst deine Grenzen minimal aus.
Das passiert geradezu automatisch. Statt zehn Minuten, machst du eine Viertelstunde. Aber denke daran:
Gewalt-Aktionen helfen nicht. Nur das stetige Gehen der kleinen Schritte.
Dass du diese gute Erfahrung machst, wünsche ich Dir!
- Ich bin stärker.
- Ich bin gesünder.
- Ich bin ausdauernder.
- Ich bin in der Lage, meine Ziele zu erreichen.
- Ich bin …. immer mehr und mehr.
- …
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Birgit #lebendasduliebst